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20.08.2017Herren 2. Liga GF

Cup-Out gegen NLA-Team

Es waren genau 26 Minuten und 51 Sekunden gespielt als sich Chris Eschbach, ein Leistungsträger des UHC Waldkirch-St. Gallen, auf der Gästebank kurz aber energisch und gestenreich an seine Mitspieler wandte. Was war geschehen? Das unterklassige Heimteam verkürzte den Spielstand durch den Treffer von Werthmüller auf 3:4 und die Adler waren derart in angriffigem Flugmodus, dass es für die Mitspieler - so schien es von der Zuschauertribüne - etwas deutlichere Worte brauchte. Und ganz offensichtlich verfehlte diese "Ansage" seine Wirkung nicht. Doch der Reihe nach. Das Spiel war keine zwei Minuten alt, als die Adler durch ein Tor von Wenger mit 1:0 in Führung gehen konnten. Die Freude war von kurzer Dauer, denn nur 11 Sekunden später traf WaSa zum Ausgleich. Das Spielgeschen war zu Beginn überraschend ausgeglichen, auch wenn die Gäste als deutlicher Favorit ein erklärbares Chancenplus zu verzeichnen hatten. Das Heimteam brauchte sich aber überhaupt nicht zu verstecken, denn man spielte munter mit und kam selbst auch immer wieder zu sehr guten Tormöglichkeiten. Eine davon nutzte Liesch in der 12. Minute und somit glich er den Spielstand wieder aus, nachdem WaSa drei Minuten vorher in Führung gehen konnte. Beim Stand von 2:2 ging es in die Endphase des ersten Drittels, in welcher zuerste Stebler kurz vor der Pause das 3:2 für seine Farben auf dem Stock hatte und der Ball statt im Tor "auf" dem Tor landete. Wenig später machte es das  NLA-Team etwas besser und deshalb hiess es nach 20 Minuten "unglücklicher Rückstand" statt "überraschender Führung".

Nachdem die Ostschweizer gleich zu Beginn des Mitteldrittels eine Überzahlsituation ausliessen, konnten sie in der 24. Minute ein erstes Mal mit zwei Toren in Führung gehen. Es war die zweite von insgesamt drei Torcoproduktionen des kongenialen Duos R. Mittelholzer/C. Eschbach. Wer nun dachte, dass jetzt der grosse Einbruch des Underdog kommt, sah sich getäuscht. Im Gegenteil.. der Gastgeber verkürzte nach 26 Minuten und 51 Sekunden auf 3:4, was den eingangs erwähnten Auftritt von Chris Eschbach in der eigenen Coaching-Zone zur Folge hatte. Ob es den Ostschweizer danach aufgrund dieser Szene etwas besser lief, ist nicht bewiesen, auf jeden Fall war WaSa von der 30. bis zur 43. Spielminute vier Mal in Serie im Abschluss erfolgreich. Einen Treffer gelang ihnen dabei schön und schnörkellos herausgespielt in Unterzahl. Die Adler wehrten sich weiter nach Kräften, auch wenn diese hintenraus ein bisschen schwindeten. Die Bemühungen wurden dann aber auch zehn Minuten vor dem Schlusspfiff durch den zweiten Treffer von Liesch belohnt. Fünf Zeigerumdrehungen vor Schluss hatte Gassmann - im Tor der Adler über die gesamte Spielzeit ein starker Rückhalt - seinen Auftritt. Im Penaltyduell behielt er die Oberhand. WaSa, dass über 60 Minuten seine anwesenden Leistungsträger laufen liess, gelang zwar in der folgenden Überzahlsituation noch das 9:4, doch das wars dann auch! Das Heimteam durfte sich nach Schlusspfiff über eine gelungene Performance freuen, während die Gäste sich über den Einzug in die 1/16-Finals freuen durfte, wobei "freuen" vielleicht der falsche Ausdruck war, war die Darbietung für ein NLA-Team doch zu wenig. Das es zu wenig war, brachte Fabian Arvidsson mit einer unmissverständlichen Geste und deutlichem Fingerzeig gegenüber seinem Team zum Ausdruck. Der WaSa-Cheftrainer wünschte sich bei der Auszeichnung zum besten Spieler seines Teams den Torhüter zum "Best Player".  

Die Adler hatten vor diesem Spiel mit mehreren Abwesenheiten von gestandenen/wichtigen Akteuren (Infanger, Frei, Rudin, und den Neuzugängen Mucha und Jänchen) zu kämpfen. Umso bemerkenswerter war letztlich der Auftritt des Teams um Cheftrainer Fluri. Es liegt nun am Headcoach der Adler, dass sich in den letzten Wochen der Meisterschaftsvorbereitung nicht "Bruder Leichtfuss" einschleicht, frei nach dem Motto "wir können es ja.." Ja, sie können es, müssen es aber ab Mitte September im Ligaalltag beweisen. Dann heisst der Gegner nicht mehr Waldkirch-St. Gallen, sondern beispielsweise Racoons Herzogenbuchsee, der erste Kontrahent der neuen Saison.

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