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24.03.2019Herren 2. Liga GF

Die Adler legen vor

Zur ungewohnten Anspielzeit starteten die Zweitliga-Adler am gestrigen Samstagabend ins Abenteuer "Auf-/Abstiegsspiele 2. Liga/1. Liga" gegen den Erstligisten Red Lions Frauenfeld. Das sich beide Mannschaft nicht wirklich kennen, merkte man bei der Spielvorbereitung beider Mannschaften in der Halle. Immer wieder sah man beim Warm-up Akteure beider Mannschaften, die den kurzen (oder auch längeren) Blick auf die andere Hallenseite suchten, um den Gegner zu beobachten. Beim Anpfiff um 20.00 Uhr war es dann vorbei mit über den Tellerrand blicken.

Gut reingekommen
Trotz des frühen Rückstandes (7`) war es doch überraschend, wie schnell die Adler den Rhythmus des Oberklassigen annehmen konnten. Es wurden in der Startphase einige vielversprechende Chancen erspielt, welche allerdings nicht verwertet wurden. Kurz nach Drittelsmittel (11`) war es dann soweit. Die Oberbaselbieter profitierten von einem lupenreinen Eigentor und es kam noch besser, als Dominic Mucha nur zwei Minuten später von einem Fehler in der Frauenfelder-Hintermannschaft profitieren konnte, alleine auf das gegnerische Tor loszog und eiskalt einnetzte. Der Erstligist war allerdings um eine rasche Antwort nicht verlegen. Ein eigentlich harmlos scheinender Abschluss - ein richtiger Kullerball - von hinter der Mittellinie fand den Weg an Freund und Feind vorbei ins Nest der Eagles.

Stetig gesteigert
Auch im zweiten Drittel konnten die Adler mit dem Erstligisten gut mithalten und erspielten sich einige Möglichkeiten. Die grösste Torchance machte der reflexstarke Gästetorhüter mit einer Wahnsinnsparade zunichte. Erst als Tobias Bitterli den Hammer auspackte und den Ball aus der Distanz unter die Latte nagelte (29`), war der Frauenfeld-Goalie machtlos. Es sollte der einzige Treffer im Mitteldrittel bleiben, auch weil die Adler zwei Unterzahlsituationen souverän überstehen konnten. Mit der knappen 3:2-Führung ging es ins Schlussdrittel und in diesem Umgang glichen die Ostschweizer rasch (43`) aus. Wer nun glaubte, dass das Momentum auf die Seite des Favoriten kippte, sah sich getäuscht. Keine zwei Minuten später beantwortete der in der Phase bärenstarke Adrian Rudin mit seinem Treffer den Frauenfeld-Ausgleich. Die roten Löwen waren wieder gefordert, doch dieses Mal fand der Erstligist keine Antwort mehr, auch wenn sie einige Male gefährlich vor David Gassmann, dem Adler-Torhürter, auftauchten. Etwas weniger als fünf Minuten vor Schluss konterte dann die Adler den hochstehenden Gegner aus. Die 2:1-Situation nutzte der Gastgeber aus und Dale Infanger erzielte vor 200 Zuschauer das 5:3. Im Wissen das zwei Tore im Unihockey nichts sind, war Spannung in den letzten Spielminuten garantiert. Erst als Dominic Mucha sechs Sekunden vor Schluss in das leere Gäste-Tor zum 6:3 traf, war der Deckel drauf. Der Frust beim Favoriten entlud sich mit dem Schlusspiff, als in der letzten Aktion der Partie ein Frauenfeld-Akteur völlig unnötig ein Adler-Spieler mit einem fiesen Foul über die Bande schickte. Die Emotionen gingen kurz hoch. Diese Aktion passte aber so gar nicht in die 60 Spielminuten, welche äusserst fair verliefen, auch dank den Unparteiischen, welche eine sehr starke und souveräne Leistung zeigten.

Ausblick
Mit diesem 6:3-Heimsieg legen die Adler in der Best-of-5-Serie also vor. Noch fast wichtiger als das Resultat ist die Erkenntnis, dass man mit dem im Vorfeld übermächtig scheinenden Gegner mithalten konnte, auch wenn man in der Defensive nicht immer sattelfest war und einige grosse Torchancen ausliess. Es gibt also weiter Luft nach oben. Am kommenden Freitagabend (20.30 Uhr Kantihalle Frauenfeld) geht es nun in der Hauptstadt des Kanton Thurgau weiter, ehe am Sonntagnachmittag (17.00 Uhr Dreifachhalle Oberdorf) das dritte Spiel anstehen wird. Will man auch am kommenden Wochenende die Chance auf ein positives Resultat haben, muss wohl eine weitere Leistungssteigerung erfolgen, um dem oberklassigen Gegner, welcher technisch eine sehr feine Klinge führt, weiter die Stirn zu bieten.

KURZTELEGRAMM

Waldenburg - Frauenfeld 6:3 (2:2, 1:0, 3:1)

Tore: 8` Casagrande (Aerni) 0:1, 12` Eigentor 1:1, 14` Mucha 2:1, 17` Olbrecht (Konrad) 2:2, 29` Bitterli (Arm) 3:2, 43` Wenk (Stäheli) 3:3, 45` Rudin (Liesch) 4:3, 56` Infanger (Mucha) 5:3, 60` Mucha (Infanger) 6:3
Strafen: 2x2min. Waldenburg / Keine Frauenfeld