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26.03.2016Herren 2. Liga GF

Erfolg isch nid alles im Läbe

"Erfolg isch nid alles im Läbe", singt jeweils die "Muttenzerkurve" in Momenten, in welchen es dem eigenen Team - dem FC Basel - jeweils nicht so läuft (https://www.youtube.com/watch?v=cLqEiaaaIPU). Man kann die treuen Fans der "MK" mögen oder nicht, aber dieser Text des Fansongs beinhaltet viel Wahres und Ehrliches und passt in diesen "schweren" Stunden nach erfolgtem Abstieg des Fanionteams für die Waldenburg Eagles wie die Faust aufs Auge. Von im Titel angesprochenen Erfolg hatten die erste Mannschaft der Adler in dieser Spielzeit herzlich wenig. 24 Spiele - 1 Sieg und 23 Niederlagen. Die letzte Pleite (3:11) resultierte am Samstagnachmittag beim dritten und letzten Aufeinandertreffen mit Unihockey Limmattal. Die Auf-/Abstiegs-Serie gegen den Zweitligisten geht somit diskussionslos nach drei Niederlagen "en suite" zu Ende und die Adler müssen ihre Flughöhe im Hinblick auf die kommende Saison reduzieren. Zum Spiel: Man sah vor dem Anpfiff den Gästen an, dass diese gewillt waren, nochmals alles zu Versuchen, um den Turnaround zu schaffen. Dieser Wille wurde jedoch nach einer furiosen Limmattaler Startphase - begünstigt durch einige Eigenfehler - arg in Mittleidenschaft gezogen. 0:4 hiess es aus Sicht der Adler nach nicht ganz acht gespielten Minuten. Das 1:4 in Überzahl durch Infanger (15`) war ein leichtes Aufflackern der Hoffnung über ein mögliches Comeback, welches durch das fünfte Gegentor nach 18 Minuten gleich wieder erloschen wurde. Das Heimteam führte nach 20 Minuten auch in dieser Höhe verdient. Für die Adler galt: "Man wollte aber konnte nicht" und brachte kaum PS aufs Feld. Das Mitteldrittel hatte bisweilen nicht viel mit Unihockey zu tun. Es hagelte Strafen auf beiden Seiten. Negativer Höhepunkt war die mehr als berechtigte Fünf-Minutenstrafe gegen Nicolas Gitonga,  welcher Adrian Rudin unsanft in die Bande beförderte. Was den Limmattal-Stürmer - für die Adler übrigens kein unbeschriebenes Blatt, Stichwort Auf-Abstiegsspiele von vor drei Jahren gegen Bassersdorf-Nürensdorf - beim Stand von 7:1 für seine Farben bei diesem hässlichen Foul geritten hat, wird sein Geheimnis bleiben. Rudin musste minutenlang gepflegt werde und konnte aber nach längerer Pause glücklicherweise weiterspielen. In der fünfminütige Überzahl erzielte Schmutz alsbald den zweiten Treffer für seine Farben. Zu mehr reichte es mit einem Mann mehr nicht, auch wenn man teilweise gar mit zwei Mann mehr agieren konnte, nachdem der Gastgeber eine weitere Bankstrafe fasste. Besser machte es einmal mehr die zielstrebigen Limmattaler in Person ihres Besten, Lukas Wittwer, der in der 32 Minute auf 8:2 stellte. Es war der fünfte (!) Treffer des ehemaligen Nationalmannschaftsverteidigers an diesem Abend. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war der Erstliga-Zug ohne die Eagles abgefahren. Eines konnte man den Adlern nicht vorwerfen. Sie gaben sich nicht auf. Auch im letzten Drittel kämpften die Adler beherzt. Positiv zu erwähnen war, dass zum Beispiel in Unterzahl auch eine reine U21-Formation (Hasler, Heuberger, Frei, Rudin)  auf dem Feld zu sehen war. Jene Spieler, welchen unter anderem die Zukunft gehört! Aufgrund der gewichtigen Absenzen (Bitterli, Krattiger, Maertens) und des verletzungsbedingten Ausfalls Lieschs kamen im letzten Drittel mit Dürrenberger und Hunziker gar noch zwei weitere U21-Akteure zum Einsatz. Sinnbildlich für die Zukunft war es Nico Hasler, welcher der dritte und letzte Treffer (52 Minute) zum zwischenzeitlichen 3:9 erzielen konnte. Der Schlusspunkt gehörte dem Gastgeber, welche mit den Toren 10 und 11 zur Kür ansetzten und mit dem Schlusspfiff war der Adler-Abstieg in die zweite Liga amtlich. Frust und Enttäuschung in Reinkultur und dennoch zeigte sich die Mannschaft in dieser schwierigen Situation als EIN Team, sinnbildlich dafür der gebildete Kreis. In der Niederlage vereint. Es sind diese Momente, in welchem man als aussenstehende Personen Stolz sein kann, ein Teil der Adler-Familie zu sein, denn solche Szenen nach einer solch herben Enttäuschungen sind im Teamsport selten genug. Ebenfalls eine Seltenheit ist, dass nach einer solch verheerenden Spielzeit mit praktisch lauter Niederlagen und dem damit verbundenen Abstieg die Equipe nicht auseinander fällt. Da spielt dem Verein nun in die Karte, dass man sich trotz der von Jahr zu Jahr stärker werdenden Erstliga-Gruppe zu keinen Hauruck-Übungen (z.B. Verpflichtung ausländischer Spieler) hinreissen liess. Die meisten Spieler haben dem Sportchef unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit ihre Zusicherung gegeben, auch in der Spielzeit 2016/2017 den Adler auf der Brust zu tragen. Und DAS ist doch in diesen bitteren Stunden eine wunderbare Nachricht und zeigt, dass der eingeschlagene Weg mit Akteuren aus dem eigenen Tal und den nahegelegenen Regionen (Liestal und Sissach) der Richtige ist. Nicht mehr mit von der Partie sein wird u.a. Philipp Heusser, der nach einigen Jahren des Gastspieles mit seiner kleinen Familie zurück ins heimische Gossau/ZH zügeln wird, sobald das Eigenheim im Heimatdorf fertiggebaut/gestellt ist. Philipp du hast uns gezeigt, dass es tatsächlich auch sympathische Zürcher :) gibt.. wir werden dich/euch vermissen! Vermissen werden wir auch die erste Liga, oder etwa doch nicht..? Nun, nach drei knallharten Jahren in der dritthöchsten Spielklasse, die den Verein im positiven wie auch negativen geprägt haben, kehren die Adler letztlich dorthin zurück, wo sie vor drei Jahren hergekommen sind. Und das ist - Stand heute - vielleicht auch am besten so. Den mit dem stetig wachsende Niveau der ersten Liga konnten die Adler im dritten Jahr nicht mehr Schritt halten und es darf davon ausgegangen werden, dass es auch in einem allfälligen vierten Erstliga-Jahr kaum möglich gewesen wäre, eine wichtige Rolle in der Liga zu spielen. Für das höhere Niveau der Liga trugen in erster Linie auch die vielen überdurchschnittlichen Akteure in den verschiedenen Mannschaften dazu bei. Steffen (Hornets), Gerber (Konolfingen), Bieber (Deitingen), Mendelin (Basel), Streit (Fribourg), Tröhler (Bern Capitals) und wie sie alle heissen.. Viele Teams konnten ihr Kader mit starken Individualisten (die teilweise im besten Unihockey-Alter sind und keineswegs in der Endphase ihrer Karriere..) aus der NLA/NLB verstärken. Und dieser Trend scheint weiterzugehen. So haben beispielsweise die "Caps" aus Bern ihr Team im Hinblick auf die kommende Saison bereits mit zwei Akteuren aus höheren Ligen verstärkt. Kaum verstärken muss sich der Eagles-Gegner der Auf-Abstiegsspiele. Unihockey Limmattal hat mit Wittwer, Benz, und Ladnern-Brüder bereits einige Akteure in ihren Reihen, die so manchem Gegner in der ersten Liga das Fürchten lernen wird, speziell in der heimischen "Zentrumshalle", die aufgrund der "kleinen" Spielfeldgrösse  (böse Zungen sprechen von einem "Kleinfeld plus") für manchen Gegner eine schwer einzunehmende Festung darstellen wird. So oder so.. Wir wünschen Unihockey Limmattal in der ersten Liga alles Gute und gratulieren recht herzlich zum verdienten Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse der Schweiz!

In den nächsten 1-2 Wochen folgt an dieser Stelle noch ein ausführlicher Rückblick auf die abgelaufene Saison. Bereits jetzt möchten wir uns herzlich bei den vielen treuen Supportern bedanken, die trotz der anhaltenden Pleite-Serie immer und immer wieder an die Spiele gekommen sind. Ihr seid und bleibt Erstklassig!