Es kommt zur Finalissima

Vor drei Wochen und nach dem Erfolg in den Zweitliga-Playoffs gegen Corcelles-Cormondrèche hat der Vereinsvorstand entschieden, am ersten April-Wochenende zwei traditionelle Vereinsveranstaltungen abzusagen. Dies in weiser Voraussicht, da man wusste, dass an diesem Wochenende mit grosser Wahrscheinlichkeit die entscheidenden Begegnungen in der Auf-/Abstiegsserie zwischen dem Zweitligist aus Waldenburg und dem Erstligsten aus Baden-Birmenstorf anstehen dürften. Und siehe da, genau dieses Szenario ist nun eingetreten und somit hat der Vorstand alles richtig gemacht. Dafür nicht wirklich "alles richtig gemacht" hat am Freitagabend das Zweitliga-Team, ansonsten hätten die Adler diese Partie vermutlich nicht verloren. Doch der Reihe nach.

Zum dritten Mal in dieser Serie gerieten die Adler, unterstützt von weit über 100 eigenen Supportern (!), zu Beginn in Rückstand. Das Gegentor in der neunten Spielminute konterten die Oberbaselbieter nur eine Minute später mit einem wunderschön herauskombinierten Treffer. Torschütze war David Stebler, der von einer Verletzung wiedergenesene Stürmer. Die Gäste zeigten generell ein starkes erstes Drittel, alleine sie belohnten sich nur mit einem erfolgreichen Abschluss. Wie in der Partie vor einer Woche war es der Oberklassige, welcher dank einem Tor zwei Sekunden vor der Sirene als Führender in die erste Pause gehen durfte und diese Führung war äusserst schmeichelhaft. 

Schwaches Mitteldrittel
Im zweiten Spielabschnitt dominierte vorwiegend der Gastgeber. Sie erspielten sich eine Vielzahl an Torchancen. Völlig entgegen dem Spielverlauf waren es nun aber die Adler, welche knapp zwei Minuten vor der Pause durch den Alleingang von Tobias Bitterli, ihren Besten am heutigen Abend, reüssieren konnten. Ein fürstlicher Lohn für eine bescheidene Vorstellung.

"Specialteams" entscheiden die Partie
In der 45. Minute zog Infanger aus der Distanz einfach mal ab (man ist geneigt zu sagen, "endlich" mal ein Versuch mit einem Schuss, liessen doch die Adler entschlossene Torabschlüsse über weite Strecken der Partie vermissen, stattdessen wurde immer noch ein Pass und noch ein Pass gesucht..) und erwischte den ansonsten wiederum bestens aufgelegten Torhüter von Baden-Birmenstorf. Der Favorit war angeknockt und er schien kaum ein Rezept gegen die gut stehende Abwehr der Adler zu finden, bis zum ersten Mal an diesem Abend korrekterweise ein Adler-Akteur auf die Strafbank (52`)  wanderte. Und wer das Powerplay des Erstligisten kennt weiss, dass dies wie geschmiert läuft und bereits nach 23 Sekunden erzielte sie den Ausgleich. Knapp vier Minuten vor Schluss musste erstmals auch ein Heimakteur in die "Kühlbox", doch statt dem neurlichen Führungstreffer näher zu kommen, liessen sich die Adler - wie vor Wochenfrist..- in Überzahl düpieren. Als 76 Sekunden vor dem Schlusspfiff das 3:5 aus Eagles-Sicht erfolgte, war die Sache entschieden.

Es wartet die Finalissima
Nach dem ersten Spiel in dieser Serie, welche der Underdog mit 2:8 verlor, hätte wohl jeder im Adler-Lager sofort unterschrieben, wenn jemand gesagt hätte, es kommt zu einer Serie über die Maximaldistanz. Entsprechend gilt es nun sofort aufzustehen und nicht zu hadern und genau diese Reaktion zeigte das Team auch von der ersten Sekunde an nach dem Schlusspfiff, als man geschlossen zusammenstand. Das es effektiv zu einem fünften Spiel kommt, ist ja auch nicht gänzlich überraschend, zeigen doch viele Mannschaften mit dem Rücken zur Wand in solchen Situationen ein echtes Aufbäumen (SCB oder der HC Lugano in den Eishockeyplayoffs lassen grüssen..). Überraschend war in diesem vierten Spiel aber irgendwie dennoch, wie nervös der Favorit auftrat. Dies zeigte sich an vielen Dingen, so auch u.a. an dem permanenten Hände verwerfen und kommentieren ob praktisch jeder Schiedsrichterentscheidung und dies obschon die Unparteiischen eine herausragende Leistung zeigten. Irgendwie muss man dennoch Verständnis für den Erstligisten - welcher seine Paradeformation enorm forcierte, diese aber letzlich auch den Unterschied ausmachte.. - aufbringen, hat dieser doch nach einer eigentlich tollen Erstliga-Saison als Favorit enorm viel mehr zu verlieren, als der kleine Dorfclub und Aussenseiter aus dem Oberbaselbiet. Anpfiff zur finalen Partie ist am Sonntagabend um 17.00 Uhr in der Dreifachhalle Oberdorf. Trotz dem Prachtswetter am Wochenende würden sich die Adler über möglichst viele Supporter freuen.