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25.11.2017Herren 2. Liga GF

Gehadert.. gelitten.. gewonnen!

Zum Abschluss der Vorrunde empfingen die Zweitliga-Adler in der heimischen Halle mit dem UHC Burgdorf jenes Team, dass nach sechs Siegen zum Saisonstart gemeinsam mit den Eagles an der Tabellenspitze lag. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge büssten die Emmentaler etwas an Terrain ein und reisten als Drittplatzierter mit vier Punkten Rückstand ins Oberbaselbiet. Die trotz des  zeitgleich stattfindenden Waldenburger Weihnachtsmarkt doch einigermassen zahlreich erschienen Zuschauer durften also von diesem Spitzenspiel einiges erwarten. Bekommen haben sie aber zu Beginn nur wenig. Beide Teams waren zu Beginn um Spielkontrolle bemüht und so verstrichen die ersten zehn Minuten relativ ereignislos. In der 14. Minute war es dann das Heimteam, dass durch eine schöne Koproduktion der beiden Topscorer in Führung gehen konnte. Infanger auf Mucha, 1:0. Die Gäste aus Burgdorf versuchten bis dahin mit Distanzschüssen zum Erfolg zu kommen. Da diese Abschlüsse allesamt neben/über dem Tor landeten, geblockt oder durch den starken Gassmann geklärt wurden, schien eine Pausenführung realistisch. Mit Betonung auf "schien".. Drei Minuten vor Drittelsende erzielte Burgdorf in Überzahl den Ausgleichstreffer und es kam für die Gäste noch besser. 49 Sekunden vor der ersten Pause ging Burgdorf erstmals in Front. Eine, gemessen an den Spielanteilen und klareren Chancen auf Seite des Heimteams etwas glücklichen Führung für die Einen und ärgerlicher Rückstand für die Anderen.

Gehadert..
Bereits in der zweiten Hälfte des ersten Drittels hat es sich "eingeschlichen", dass vermehrte Hadern über die Spielweise des Gegners und die Entscheidungen der Unparteiischen. Selber probierte man mit dem energischen Auftreten - man merkte es den Gästen an, dass sie um keinen Preis dieses Spiel verlieren wollten - des Gegners Schritt zu halten. Das Resultat waren vermehrt unsaubere Aktionen im Spielaufbau und im Zweikampfverhalten. Der Faden ging zu Beginn des Mitteldrittels verloren und so waren die Gäste in jener Phase dem 3:1 näher als der Gastgeber dem Ausgleich. Glücklicherweise fand man wieder in die Spur und konnte bei Spielmitte (31`) den Gleichstand durch den Treffer von Jänchen bewerkstelligen. Mit diesem erfolgreichen Abschluss wurde der Startschuss für die torreichste Phase des Spiels eingeläutet. Bitterli in seiner unnachahmlichen Art zimmerte erst den Ball zur 3:2-Führung (35`) in die Maschen, ehe nur wenige Sekunden später die Gäste wieder ausgleichen konnten. Der Schlusspunkt im zweiten Drittel setzte Mucha (39`) mit dem neuerlichen Führungstreffer für seine Farben.

Gelitten..
Irgendwie bekam dem Heimteam die Spielweise der Emmentaler nicht so wirklich. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr rieb man sich am Gegner auf. Sinnbildlich stand dafür eine Szene, als ein Burgdorfer Angreifer - nicht zum ersten Mal an diesem Abend - energisch vor dem Adler-Torhüter nachsetzte und so dem Torwart die Maske vom Kopf bugsierte. Diese Aktion zeigte in der Summe aber irgendwie auch, dass die Gäste den Sieg mehr wollten (und auch brauchten). Der neuerliche Ausgleichstreffer nach 46 Minuten war so auch nicht wirklich überraschend und daraufhin waren sie dem Führungstor näher als das Heimteam. Ein starker Gassmann und die Torumrandung halfen den Oberbaselbietern, weiter mit einem Heimsieg zu liebäugeln. Als drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zum ersten Mal an diesem Abend (man mag es irgendwie aus Adler-Sicht kaum glauben..) ein Akteur der Gäste wegen eines Bodenspiel-Vergehens (so unglüklich die Szene für die Gäste war, so klar war das Verdikt) für zwei Minuten auf die Strafbank wanderte, bot sich DIE Chance, um zum dritten Mal an diesem Abend in Führung zu gehen und diese Chance liess sich das Heimteam nicht nehmen. Captain Schmutz war es vorenthalten, eine schöne Überzahlkombination nach 58 Minuten und 27 Sekunden zum 5:4 zu vollenden. Es warteten noch 93 lange Sekunden bis zum Schlusspfiff und tatsächlich.. 28 Sekunden vor der Schlusssirene glich Burgdorf - man muss auch mal sagen können "verdient" - aus. Verlängerung.

Gewonnen..
Die 10minütige Verlängerung war kaum vier Minuten alt, da fasste sich Verteidiger Hänggi, nicht gerade als "Scharfschütze" aus der zweiten Reihe bekannt,  ein Herz. Sein Schuss fand im Slot den in den vergangenen Wochen stetig stärker gewordene Steiner, der den Ball über die Linie ablenkte/bugsierte oder was auch immer. Letztlich war es ganz egal wie der Ball ins Tor flog, hauptsache er "folg".. Die Freude über das Siegestor in der Overtime war gross. Mit diesem Zusatzpunkt konnte man einen bissigen und guten Gegner in der Tabelle auf nun fünf Punkte distanzieren und das, ohne die allerbeste Leistung gezeigt zu haben. Gründe für den durchschnittlichen Auftritt gab es sicherlich genug.. Allen voran der fehlende Rhythmus aufgrund der zwei Meisterschaftsunterbrüche und andererseits das in diesem Spiel teilweise "kopflose" (statt sich auf sich selber zu konzentrieren, liess man sich etwas gar einfach aus dem Konzept bringen..) Auftreten.

Mit Kopf und guten Beinen geht es am kommenden Samstag zum Auftakt der Rückrunde nach Herzogenbuchsee zu den Wachbären. Anpfiff in "Buchsi" ist am Samstagabend um 19.30 Uhr.