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17.02.2018Herren 2. Liga GF

Heimsieg im Spitzenspiel

23 Minuten und 17 Sekunden waren gespielt, als der Adler-Headcoach sein Time-Out nahm und seinen Mannen beim Stand von 1:4 eine laute und ebenso deutliche Ansage machte. Das Donnerwetter sollte seine Wirkung nicht verfehlen. Doch der Reihe nach..

Der Gegner wollte mehr
Die Adler erwischten einen Traumstart. Nach gerade einmal 14 Sekunden brachte Rudin (auf Pass von Krattiger) seine Farben in Führung. Schwarzenbach, bis in die Haarspitzen motiviert, liess sich nicht aus der Ruhe bringen und drehte im ersten Drittel das Resultat zu seinen Gunsten. 1:3 hiess es nach 20 Minuten aus Sicht der Adler. Es ist nicht so, als hätte der Gastgeber schlecht gespielt. Vielmehr waren die Gäste einfach dermassen heiss und fokussiert, dass ihnen beinahe alles gelang. Während die Adler einige Torchancen ausliessen, zeigte sich Schwarzenbach von seiner effizienten Seite und düpierte das Heimteam drei Mal. In jedem Moment des ersten Drittels war förmlich bis unter das Hallendach zu spüren, dass die Gäste dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Jeder Treffer feierten die Indianer als ob sie gerade aufgestiegen wären und jeder geblockte Adler-Schuss wurde auf der Auswechselbank kräftig abgefeiert. Zweifelsohne musste man nach 20 Minuten konstatieren, dass der Tabellenzweite dem Tabellenersten mit einer beherzten Performance den Schneid abgekauft hatte.

Das Donnerwetter und seine Folgen
Viel hat sich der Gastgeber für das zweite Drittel vorgenommen. Und dann dass.. Nun erwischte Schwarzenbach den perfekten Start und erhöhten das Skore nach 40 Sekunden mit einem weiteren Torerfolg. Als die eingangs erwähnte 24 Spielminute begann und die Adler einen weiteren eigenen Angriff wenig konsequent zu Ende spielten, nahm Daniel Fluri seine ihm als Trainer zustehende 30sekündige Auszeit. Es wurde laut, sehr laut. Das Time-Out zeigte danach sofort seine Wirkung. Gerade einmal 22 Sekunden nach dem "wake-up-call" erzielten die Gastgeber durch Stebler, wunderbar vor dem Tor quergelegt durch Mucha, das 2:4. Fortan wurden alle Aktionen konsequenter zu Ende gespielt. Ein Beweis dafür waren die Tore drei und vier. Zuerst skorte Liesch (25`) auf Pass von Hänggi  aus der Distanz herrlich zum 3:4, ehe Rudin (27`), erneut assistiert von Krattiger, zum Ausgleich traf. Schwarzenbach wurde in dieser Phase förmlich überrollt, doch die Gäste erholten sich und es entwickelt sich in der Folge ein wieder etwas ausgeglicheneres Spiel. Just in jener Phase als sich Schwarzenbach wieder steigerte, packte Frei den Hammer aus. Aus der Distanz fasste sich der Flügelstürmer ein Herz und nagelte den Ball förmlich ins Gästetor (34`). Das Spiel war gedreht und mit dieser 5:4-Führung ging es in die zweite Pause.

Ausgeglichenes Schlussdrittel
Nach exakt 44 Minuten dachte sich vermutlich Rudin, "was mein Sturmkollege kann, kann ich schon lang". Mit einem gewaltigen Distanzschuss  zimmerte der starke Center den Ball unter die Latte. Doch die Zweit-Tore-Führung sollte nicht lange halten. Nur 90 Sekunden später verkürzte Schwarzenbach zum 5:6. Den neuerlichen Zwei-Tore-Vorsprung durch Frei (49`) konterten die Indianer wiederum umgehend. Dieses Mal benötigten sie gerade einmal 30 Sekunden, um wieder auf Tuchfühlung zu kommen. Da die letzten zehn Spielminute erstaunlicherweise ohne weiteren Torerfolge auf beiden Seiten endeten - und das obwohl beide Teams in Überzahl die Chance auf weitere Treffer hatten - durften die Adler nach 60 temporeichen und umkämpften Minuten den Heimsieg gegen den Dauerrivalen aus Schwarzenbach feiern.

Was bleibt..?
.. ist die Erkenntnis, dass sich pünktlich zu den Playoffs auch die erste Linie so richtig gefunden hat. Nicht weniger als sechs  (3x Rudin, 2x, Frei, 1x Liesch) der sieben Tore gingen auf das Konto dieser bärenstarken Formation. Weiter war erstaunlich zu sehen, dass erstmals in dieser Saison die  "Topskorer-Linie" auseinandergerissen wurde. Ein komplett neues Verteidungspaar agierte im Verlaufe der Partie mit dem offensiven Dreigestirn Stebler-Infanger-Mucha und brachte so die etwas verloren gegangene Stabilität in die Linie zurück. Es ist schön zu sehen, dass alle drei Linien (vor Wochenfrist war speziell die dritte Linie für den Auswärtssieg in Brugg verantwortlich..) ein Spiel entscheiden können. Die Breite im Kader kann noch zu einem wichtigen Trumpf werden, wenn es in die Playoffs geht. Weniger ein Trumpf war im Spiel gegen Schwarzenbach das Überzahlspiel. Aus vier Chancen mit einem Mann mehr resultierte kein einziges Tor und DIE grossen Torchancen waren jeweils auch nicht dabei. Einen "Tolggen im Reinheft", nicht mehr und nicht weniger.

Nun folgt die "Cupfinal-Pause" (nächstes Wochenende werden in Bundesbern die Cupsieger im Klein- und Grossfeld ermittelt), ehe es zum Abschluss der Qualifikation zum UHC Burgdorf geht. Ab Samstag, 10. März gilt es dann ernst mit dem ersten Playoffspiel gegen Corcelles-Comondreche!