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03.12.2016Herren 2. Liga GF

Mal so, mal so...

Stark begonnen
Die Waldenburger starteten richtig gut in die Partie. Der Ball lief gut, der Gegner hinterher. Viele Chancen wurden kreiert. Die Belohnung folgte in Form zweier Tore von Simon Werthmüller. In der ersten (und einzigen) Adler-Üdberzahl netzte der "Sniper"  aus der Distanz gekonnt ein. Nach neun Minuten - nur drei Zeigerumdrehungen nach dem Führungstreffer - erwischte Werthmüller den UAU-Torhüter in der nahen Torwartecke. Die Aargau-Fans auf der Tribüne waren sich unisono einig.. Dieses Gegentor muss der Heimtorhüter auf seine Kappe nehmen. Den Gästen konnte es egal sein und sie hatten das Spiel vermeintlich im Griff, bis ein Verlegenheitsschuss aus riesiger Distanz irgendwie den Weg ins Waldenburger-Tor fand (13`). David Gassmann, der sonst sehr sichere Adler-Rückhalt gab ebenfalls nicht die beste Figur ab, jedoch war der Ball auch ein fieser, weil vermutlich noch abgelenkt. Ein Diskussion unter den Adler-Supportern zu dieser Szene blieb aus. Dies aus dem einfachen Grund, es waren schlicht keine anwesend. Und so konnten sich auf der Tribüne fast niemand darüber aufregen, wie der United-Ausgleich zustande kam. Völlig indisponiert liefen die Adler dem Heimteam ins Messer (16`). Der Angriff war zweifelsohne schön vorgetragen, aber diese Szene hätte man definitiv besser verteidigen können, ja müssen! So ging es mit einem unglücklichen Remis für die Einen und ein schmeichelhaftes Unentschieden für die Anderen in die erste Pause.

Stark nachgelassen
Tradition. Wie in den letzten beiden Wochen kam im Mitteldrittel der Bruch. Zwei Gegentore innerhalb von 43 Sekunden (25. und 26. Spielminute) und man sah sich mit einem 2:4-Rückstand konfrontiert. Es bleibt die Frage wieso es das Team es nicht auf die Reihe bringt, gute Leistungen im Fortlauf eines Spiels zu konservieren. Freilich, das Heimteam hat sich nach schwachem ersten Drittel gesteigert, doch blieben die Aargauer über weite Strecken der Partie den Beweis schuldig, mit dem achten Tabellenrang deutlich zu niedrig klassiert zu sein. Mit den beiden Gegentreffer baute man den angeschlagenen Gegner weiter auf, während die eigene - ebenfalls nicht perfekte Psyche -  weiter arg strapaziert wurde.

Stark zurückgekehrt
Wie so oft in der Vergangenheit machte man sich im letzten Drittel mit zwei Linien auf, dem Spiel eine Wendung zu geben. Etwas mehr als 46 Spielminuten waren gespielt, als Liesch den Anschlusstreffer zum 3:4 gelang. Der Jubel des Teams verhallte jedoch schnell in der kühlen und für Zuschauer einengenden (weil die Hallendecke "gefühlt" nur wenige Zentimeter über der kleinen Zuschauertribüne liegt) Halle, denn nur 37 Sekunden später erhöhte UAU auf 5:3. Das Spiel plätscherte in der Folge vor sich hin. Beide Mannschaften hatten Torchancen, die Adler in der Summe die etwas besseren (auch wenn UAU eine Mega-Möglichkeit hatte, als ein Aargauer einen Querpass alleinstehend vor dem leeren Adler-Tor kläglich vergab), doch auch vier Minuten vor Spielende war immer noch ein Zweitore-Rückstand auf der Anzeigetafel. Dann ging es plötzlich schnell. Wie die Aargauer im Mitteldrittel konnten auch die Oberbaselbieter eine Doppelschlag verbuchen. 56:42 Heuberger zum 4:5 und 36 Sekunden später Liesch zum 5:5. Die Gäste waren urplötzlich wieder voll im Spiel, während das Heimteam und sein Speaker (er vermeldete: "denn Anschlusstreffer zum 5:5..") für einen kurzen Moment etwas neben sich standen. Doch die Gastgeber fingen sich und es kam zu einer packenden Schlussphase. Beide Mannschaften wollten in der regulären Spielzeit die drei Punkte sichern und entsprechend wurden die letzten zwei Spielminuten mit offenem Visier und im "Harikiri-Modus" geführt. Zuerst hatte David Stebler den Matchball auf dem Stock, als er alleine vor dem UAU-Tor auftauchte, sich aber vom Torhüter geschlagen geben musste, ehe ein United-Stürmer völlig freistehend vor dem Eagles-Gehäuse in Gassmann seinen Meister fand, welcher mirakulös parieren konnte. 

Overtime ohne Happy End
Wieder einmal, ist man geneigt zu sagen, geht man aus einer Verlängerung als Verlierer vom Feld. 26 Sekunden brauchte Aargau United um das gewinnbringende Tor zu erzielen und den Zusatzpunkt zu sichern. Schade, dass sich das Team - in welchem Andreas Krattiger nach monatelangem verletzungsbedingten Ausfall ein 40minütiges Comeback gab - für den starken Beginn und das starke Finish nicht belohnen konnte. Auch zeigte man sich im Boxplay richtig stark. Alle drei Unterzahlsituationen konnten ohne Gegentreffer überstanden werden und das obwohl das Heimteam ganz gefällig kombinierte). Aber es sollte in der Summe - mal wieder - nicht sein und vielleicht ist es einfach ein Fakt, dass die Mannschaft in den aktuellen Konstellationen (mit den stets "massig" abwesenden Spielern.. bei dieser Partie fehlten u.a. Maertens, Infanger, Hasler, Rudin und Bitterli) über 60 Minuten mit drei Blöcken nicht konkurrenzfähig (genug) ist. Das Gegenteil hat das Team in den meisten Spielen der bisherigen Saison zumindest noch nicht geliefert. Im Gegenteil. Meistens lief es dann gut bzw. besser, wenn man die Kräfte bündeln konnte/musste.

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Ernüchternde Jahresbilanz
Es war die 17 Pflichstspiel-Niederlage (Cup eingerechnet) im 2016 im 23 Spiel. Eine äusserst schwache Bilanz und gut, dass dieses Jahr bald zu Ende ist. Nur noch ein Meisterschaft steht im 2016 auf dem Programm. Am Samstag, 17. Dezember treffen die Adler im dritten Auswärtsspiel in Serie auf das Unihockeyteam Schüpbach. Es bietet sich also immerhin die Gelegenheit, dass verkorkste 2016 mit einem Erfolgserlebnis abzuschliessen und zu zeigen, dass das Team auch einmal über 60 Minuten vernünftiges Unihockey auf das Spielfeld bringen kann. Wie sagt man so schön.. der erste und letzte Eindruck zählt.. Zum Jahresbeginn (9.1.2016) trotzte man dem Erstliga-Schwergewicht Lok Reinach einen Punkt ab und verbuchte eines der seltenen Erfolgserlebnisse in der abgelaufenen Erstliga-Zeit. Kann bei der Jahresdernière in der Ballsporthalle Oberemmental in Zollbrück auch ein Erfolgserlebnis gefeiert werden um so das Jahr - wenn auch nur ein kleines bisschen - versöhnlich abzuschliesssen. Es wäre der Mannschaft, dessen Team-Spirit nach wie vor - allen Nackenschlägen zum Trotz - sehr gut ist, zu gönnen.