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10.02.2018Herren 2. Liga GF

Auswärtssieg im Provisorium

Ein 10:3 für die Gäste aus dem Oberbaselbiet zeigte die transportable "Mini-Anzeigetafel" auf dem Tisch des Spielsekretariats nach dem Spiel an. Ein deutliches Resultat, dass dem Gezeigten über 60 Minuten gesehen nicht ganz entsprach. Da aber der Gastgeber hintenraus kaum mehr Sprit im Tank hatte und die Gäste nicht nachliessen, fielen die Tore im letzten Drittel wie reife Früchte. Doch der Reihe nach. 

Der Start ins Spiel verlief alles andere als nach Wunsch. Die Linie um die beiden Adler-Topscorer Infanger/Mucha war in der Rückwärtsbewegung völlig indisponiert, der Gastgeber sagte danke und ging nach etwas mehr als zweieinhalb Minuten in Führung. Dieser Gegentreffer schockte die Adler wenig und nur 32 Sekunden später glich Jänchen zum 1:1 aus. Bei Drittelsmitte ahndeten die Unparteiischen ein Torraumvergehen von Verteidiger Hasler korrekterweise mit einem Penalty. Der Brugger-Schütze verwandelte souverän. Wenn schon der erste Rückstand zu Beginn der Partie das Team nicht zu verunsichern wusste, so konnte man davon ausgehen, dass auch dieser Penalty die Gäste nicht aus dem Konzept bringt. Und so kam es auch.. Beleg dafür war das 2:2 in der 13. Spielminute. Wiederum war Jänchen (und nicht wie im Telegramm abgebildet Werthmüller..) erfolgreich. Mit diesem Gleichstand ging es in die erste Pause.

Im zweiten Spielabschnitt dauerte es über zwölf Minuten, bis das nächste Tor Tatsache wurde. Glücklicherweise erzielten es die "Eigenen" in Person von Infanger. Mit der erstmaligen Führung im Rücken schob Infanger nur drei Minuten später einen Treffer in Überzahl nach. Kurz darauf (37`) erhöhte Werthmüller (und nicht wie im Telegramm abgebildet Schenker..) mit einem wunderschönen Distanzschuss in den Giebel auf 5:2. Da im Adler-Tor ein bestens aufgelegter Gassmann keinen weiteren Gegentreffer zuliess, konnten die Gäste mit einem Drei-Tore-Vorsprung den zweiten Pausentee geniessen.

Sechs Minuten nach Wiederanpfiff stellte Werthmüller mit einem blitzsauberen Airhook-Freistosstreffer (Zorro-Move) auf 6:2 und gerade einmal 16 Sekunden später setzte Jänchen (und nicht wie im Telegramm abgebildet Werthmüller..) mit seinem dritten persönlichen Treffer einen oben drauf. Das zwischenzeitliche 3:7 kassierten die Adler in Überzahl agierend. Eine ärgerliche Randnotiz, nicht mehr und nicht weniger, denn es folgten bis zum Spielschluss drei weitere Adler-Treffer. Schmutz (und nicht wie im Telegramm abgebildet Mucha..) stand in Überzahl goldrichtig (53`). Er wurde quasi von Mucha abgeschossen und so gab sein "Rumstehen" dem Ball den nötigen Richtungswechsel. Ein kurioses Ding. Ebenfalls unter die Torschützen reihte sich noch Frei (57`) und Rudin (60`) ein. Letzterer dürfte seinem Team mit dem zehnten Adler-Treffer noch einen ausgeben dürfen.

Es war irgendwie ein merkwürdiges Auswärtsspiel. Dazu beitrug einerseits der Spielverlauf, der sich über lange Strecken des Spiels so deutlich nicht abgezeichnet hatte und andererseits der Spielort. Normalerweise tragen die Powermäuse Brugg ihre Heimspiele im Sportausbildungszentrum Mülimatt in Windisch aus. Ganz offensichtlich schien die Halle an diesem Wochenende nicht zur Verfügung und entsprechend improvisiert ging die Partie in der engen Sporthalle "Chapf" über die Bühne. Die Zuschauer holten sich u.a. Langbänke aus dem Geräteraum um am Spielfeldrand zu sitzen und einzelne Zuschauer probierten während des Spiels einen Blick auf die kleine Anzeigetafel zu erhaschen, um über die Spielzeit und das Resultat im Bild zu bleiben. Dazu passte, dass einige Adler-Torschützen von den Unparteiischen falsch (weil Assist/Torschütze verdreht) angegeben und entsprechend falsch im Live-Ticker erfasst wurden. Seis drum. Angeführt durch eine starke dritte Linie um den Dreifachtorschützen Jänchen und Doppeltorschütze Werthmüller konnten weitere Punkte ins Trockenen gebracht werden. Diese Punkte sind gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Gruppensieg! Da Schwarzenbach als ärgster Verfolger am Samstagabend auswärts bei Burgdorf mit 3:4 verloren hat, können die Adler in den verbleibenden zwei Partien nicht mehr vom Zweitliga-Thron gestossen werden. Damit verliert das Heimspiel am kommenden Samstag (17.00 Uhr, Dreifachhalle Oberdorf) zwar an Wert, nicht aber an Bedeutung, geht es doch eben gegen jenen Zweitplatzierten und Dauerrivale Schwarzenbach.

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