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04.04.2016Herren 2. Liga GF

Saisonbilanz "Herren 1"

Samstag, 21. Juni 2015, 17.30 Uhr. Nach dem ersten Drittel führten die Adler im Cup-1/64-Final vor heimischem Publikum mit 4:0 und das nicht gegen irgendeinen Gegner. Mit Ticino Unihockey war ein Vertreter aus der NLB in der Dreifachhalle Oberdorf zu Gast und eben jener Gast hatte bis dato im Spiel nicht den Hauch einer Chance. Zugegeben, die Tessiner waren bzw. sind kein Spitzenteam aus der zweithöchsten Spielklasse der Schweiz und dazu waren sie auch ohne ausländische Verstärkungsspieler angetreten, welche die Südschweizer übrigens letztlich auch in dieser Saison zum Liga-Erhalt in der NLB verhalfen. Das Cupspiel gewannen die unterklassigen Adler zum Schluss hochverdient, aber zu knapp mit 10:8. Als in der darauffolgenden Cup-Runde am 15. August und damit keine zwei Monate später auch der erfahrene und starke Erstligist Luzern mit 5:2 bezwungen wurde, war die Vorfreude auf die Mitte September beginnende Meisterschaft gross. Entsprechend hoch war danach die Fallhöhe, als man zuerst im Cup gegen einen vermeintlichen Underdog und danach in der Meisterschaft von einer Niederlage zur andern taumelte. Mit der Niederlage im Cup 1/16-Final beim Unterklassigen Zweitligisten (und späteren Erstliga-Aufsteiger) Unihockey Fricktal begann eine "Negativserie" mit 18 Niederlagen hintereinander. 

Fakten - Die nackten Zahlen
18 Spiele: 15 Niederlagen nach der regulären Spielzeit und 3 Niederlagen nach Verlängerung, bzw. Penaltyschiessen bedeuteten eine mickrige Ausbeute von gerade einmal drei Punkten. Die Adler stellten in der "Regular Season" von total 20 Erstligisten die schwächste Offensive (71 Tore - 4 Tore pro Spiel im Schnitt) und gemeinsam mit Bassersdorf-Nürensdorf von der Erstliga-"Gruppe 2" die zweitschwächste Defensive (127 Gegentore = 7 Gegentore pro Partie im Schnitt). Nur Jump Dübendorf wies mit 132 Gegentreffern eine noch schwächere Bilanz aus. In der hiesigen Erstliga-Gruppe waren die Adler als Tabellenschlusslicht 10 Punkte hinter dem Vorletzten Bern Capitals und satte 27 (!) Punkte hinter einem Playoffplatz. Wurde in der Premierensaison in der ersten Liga 14 Punkte und in der zweiten Spielzeit 17 Zähler erspielt, blieb man im dritten Jahr mit den drei "Pünktchen" meilenweiter hinter den eigenen Erwartungen und Vorstellungen zurück. In den Playouts/Auf-Abstiegsspielen resultierte aus  insgesamt sechs Spielen weitere fünf Niederlagen. Der einzige Sieg der Saison konnte gegen die Hornets Moossedorf gefeiert werden. Auch in der wichtigsten Phase der Meisterschaft konnten die Adler ihre Torausbeute (23 an der Zahl - es waren wiederum nur 4 Treffer pro Partie im Schnitt..) nicht steigern und da es auch weiter viele Gegentore hagelte (44 Tore in 6 Spiele) war der Abstieg letztlich nicht mehr zu vermeiden.

Führungsspieler - Die fleissigsten Skorer
Es waren die Führungsspieler, welche den grossen Teil der Tore erzielten und "auflegten". An der Spitze der vom Redaktor zusammengestellten Skorerliste befinden sich Captain Lukas Schmutz und Scharfschütze Simon Werthmüller mit je 15 Toren und 7 Assists gefolgt von Dale Infanger (10 Tore - 6 Assists), Jan Hänggi (3 Tore - 13 Assists) und Florin Liesch (9 Tore - 5 Assists). Insgesamt konnten sich 19 Akteure in die Torschützenliste eintragen lassen. Die Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es beim Skoren "Luft nach oben" gibt. Sowohl bei den Führungsspielern, wie auch allen anderen Akteuren.

Freude - die schönsten Momente
Ja es gab sie auch, die schönen Momente. Neben den eingangs erwähnten Cup-Siegen gegen Ticino Unihockey (10:8) und Unihockey Luzern (5:2) und dem Heimsieg in den Playouts gegen die Hornets Moosseedorf (6:4) durften auch die einzelnen Punktgewinne bei den Bern Capitals (den Ausgleich damals erzielten die Adler beim Spiel 6 gegen 5 nur 30 Sekunden vor Spielende..) und in den Heimspielen gegen Frutigen (nach 3:7-Rückstand und furioser Aufholjagd mit drei Toren in den letzten 12 Minuten) und Lok Reinach als Erfolge verbucht werden. Gegen letzteren Gegner war man nur wenige Sekunden vor dem ersten und einzigen Saisonsieg entfernt. Doch mittels "Sonntagsschuss" glich Reinach ohne Torhüter agierend noch aus. Schöne Momente bescherte das Fanionteam seinen Fans auch in einigen Spielen die bis zum Schluss auf Messers Schneide standen. So unter anderem auch in beiden Derbys gegen Unihockey Basel Regio.

Frust - Die härtesten Tiefschläge
Schon früh in der neuen Saison gab es harte Tiefschläge. In der ersten Meisterschaftsrunde kassierte man gegen den starken Aufsteiger Deitingen auswärts eine diskussionslose 1:7-Niederlage. Es folgten negative Erlebnisse, so zum Beispiel das 1:9 bei Lok Reinach, nachdem man sich lange Zeit gut wehren konnte und in den letzten neun Spielminuten mit fünf Gegentoren einen veritablen Schiffbruch erlitten hatte. Eine echte Enttäuschung war auch das 0:4 bei Aufsteiger Frutigen. Neben deutlichen Niederlagen gab es auch viele enge Spiele, die man leider nicht für sich entscheiden konnte und entsprechend immer weiter für "Nackenschläge" sorgten.

Fehlerquellen - Die ungeschönte Ursachenforschung
Woran lag es, dass die Saison so verlief wie sie verlief? In erster Linie muss man sich natürlich die Frage bezüglich der Qualität stellen und dabei geht es nicht nur um die eigene Qualitäten sondern vor allem auch um jene der Gegner. Man muss in der Retrospektive neidlos anerkennen, dass die Konkurrenz im Hinblick auf diese Saison nochmals "stärker" wurden. Während sich die Konkurrenz mit teils überragenden Einzelspielern aus der NLA/NLB aufrüsten konnten, setzten die Adler neben gestandenen Akteuren vermehrt auf den Nachwuchs. Das hat sich vorerst (mit Betonung auf "vorerst") noch nicht ausbezahlt. Alleine die Gründe in der Qualität des Kaders zu suchen, wäre jedoch zu einfach. Ein weiterer grosser Faktor waren die verletzungsbedingte Ausfälle wichtiger Spieler, die in regelmässigen Abständen das Team heimsuchten. Neben Absenzen wegen Blessuren fehlten in den Trainings immer wieder Spieler aus unterschiedlichsten Gründen. Unter anderem deshalb mussten die Blöcke immer wieder umformiert werden und die nötigen Automatismen griffen bis zuletzt nicht.

Fans - Die besten Supporter
166, 96, 165, 135, 102, 109, 125, 97, 102, 157, 219.. Es sind dies die Zuschauerzahlen der 11 Heimspiele in der Meisterschaft. Das ergibt in der "Regular Season" ein  Zuschauerschnitt von 122 und die Playouts/Auf-Abstiegsspiele berücksichtigt gar ein Schnitt von 134. Im Vergleich zur vergangenen Saison ging der Zuschauerschnitt etwas zurück. Die Gründe liegen auf der Hand.. Der andauernde Misserfolg liess den einen oder anderen Zuschauer verständlicherweise von der Halle fern bleiben und trotzdem.. die Zahlen sind auch in dieser Saison aller Ehren wert und zeigen, dass die Adler auch in einer unglaublich schwierigen Saison eine Konstante kannten und das war der treue Anhang. Das Herren 1 und der Verein sind zum Dank verpflichtet! MERCI VILMOL an alle Supporter!

Future - Die spannende Zukunft
"Im Negativen das Positive sehen" muss das Motto lauten. Und das wird mit Sicherheit - je länger je mehr -  gelingen, da das breit abgestützte Fundament, auf welchem das Team steht, in der kommenden Saison zusammenbleibt. Einzelne Fragezeichen gibt es zwar noch, aber wer weiss.. vielleicht werden diese Fragezeichen plötzlich zu Ausrufezeichen, dann nämlich, wenn die auf der Kippe stehenden Spieler auch noch bleiben würden. Es wäre eine tolle und grossartige Sache. Man führt sich das mal vor Augen: Ein Team bekommt laufend aufs Dach, steigt ab und trotzdem bleibt es praktisch unverändert zusammen. Einmalig! Einmalig ist auch der nachrückende Nachwuchs. Viele sehr junge talentierte, motivierte und engagierte Nachwuchsspieler tummeln sich im Kader des Herren 1 und konnten bereits eifrig Erfahrung in der ersten Liga sammeln und diese Erfahrungen kann ihnen niemand mehr nehmen. Stellvertretend für den guten Nachwuchs steht die U21 vor dem Aufstieg in die Promotion C, welcher am kommenden Wochenende an den vor heimischer Kulisse stattfindenden Aufstiegsspielen (Vorschau zum Aufstiegsturnier vom Samstag/Sonntag folgt am Donnerstagabend auf der Website) Tatsache werden kann. Wenn also dann im Herbst diesen Jahres  die neue Saison 2016/2017 beginnt, könnten gleich zwei Mannschaften in komplett neuen Meisterschaften aktiv eingreifen. Während das Herren 1 in der - übrigens ebenfalls stärker gewordenen - zweiten Liga eingreift, würden die U21-Junioren neu statt Turnierrunden auch Einzelspiele bestreiten. Einer spannenden und anspruchsvollen Zukunft steht nichts im Wege! Packen wir es an! Auf zu neuen Ufern!