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08.04.2018Herren 2. Liga GF

So ist der Sport

Ja, so ist er nun einmal, der liebe Herr (oder schreibt man Frau? wie auch immer..) "Sport". Es gibt ihn mit Höhen und Tiefen. Mal ist man der König, dann wieder der Bettler. Und genau deshalb fasziniert dieses "Hobby" so viele Menschen. Das die Adler am Sonntagabend nach dem Entscheidungsspiel gegen Baden-Birmenstorf gerade die geballte Kraft der Schattenseite erleben müssen ist brutal aber gilt es zu akzeptieren. Immerhin, das Team kann sich nach unglaublich intensiven, etwas mehr als 60 Minuten nur wenig vorwerfen. Man war über die gesamte Spielzeit gesehen wohl einen Tick "giftiger", lauffreudiger und zupackender als der Gegner, doch diese Tatsache nützte aber letztlich herzlich wenig, wenn man die Führung nicht über die Zeit bringen kann und in der Verlängerung unglücklich den Kürzeren zieht.

Im Westen nichts neues
Zum dritten Mal in Folge (und insgesamt zum vierten Mal im fünften Spiel) gerieten die Adler in Rückstand. In der 16. Spielminute gingen die Gäste in Führung und diese hatte bis zur ersten Pause bestand. Der Gastgeber war zwar bemüht, aber so richtig "zwingend" wurde man nur selten. Trotzdem verzeichnete man einige Möglichkeiten, welche aber allesamt nicht genutzt wurden.

Ketchup-Prinzip
In der 26. Spielminute verdoppelten die Gäste den Vorsprung. Wie bereits im ersten Spiel der Serie trat der Erstligist relativ effizient auf, doch diese Effizienz ging dann glücklicherweise für längere Zeit verloren. Endlich besser machten es in der Folge die Adler. Tobias Bitterli drückte den Ball nach exakt 31 Minuten über die Linie und ab dann ging die Post ab. Werthmüller mit einem Hammer in den Winkel aus der Distanz (34`) und Arm (36`) drehten die Partie zu Gunsten des Herausforderers. Unglaublich, mit welcher Wucht und Entschlossenheit die Adler in dieser Phase den Favoriten in Bedrängnis brachten. Die Führung zur zweiten Pause war mehr als nur verdient.

Die Zeit reichte nicht
Als Mucha in der 45. Minute die Alder mit zwei Längen in Front schoss, tobte die Halle. Das verbleibende Schlussdrittel wurde zu einem richtigen Abnützungskampf. Die Adler verzeichneten hochkarätige Konterchancen, doch auch die Gäste kamen zu sehr guten Abschlussmöglichkeiten, welche Gassmann im Tor der Adler jeweils mirakulös zunichte machte. Im letzten Drittel überstanden die Adler zwei Unterzahlsituationen schadlos. Dass es überhaupt zu diesen kam, war für ein Grossteil der Zuschauer offensichtlich, wir formulieren es mal nett, "nicht ganz nachvollziehbar..". Das Pubikum war nun "on fire". Auch dank dem lautstarken Publikum überstand man beide Strafen schadlos und so bog man auf die Zielgeraden in Form der letzten Spielminute ein. Die Gäste ersetzten den Torwart durch einen 6. Feldspieler und erzielten 50 Sekunden vor dem Schluss den glücklichen Ausgleich. Die Geschichte der Verlängerung ist dann schnell erzählt. Badens zum Schluss praktisch durchspielender Topskorer (nach jeweils ca. 30 sekündigen "Breaks" war er jeweils bereits wieder auf dem Feld anzutreffen..) setzte zum Sololauf an, fand eine Lücke und sicherte somit seinen Farben den Ligaerhalt nach 61 Minuten und 51 Sekunden.

Es war alles drin
Diese Auf-/Abstiegsserie bot auf dem Platz so einiges, was den Sport so erlebenswert macht. Drei Mal ging es in die Verlängerung und einmal gar ins Penaltyschiessen, wir sahen schöne Tore, knackige Zweikämpfe, hadernde Spieler und volle Zuschauertribünen. Im ersten Spiel ging man chancenlos und verdient mit 2:8 unter um Tags darauf im zweiten Spiel im Penaltyschiessen das verdiente Rebreak zu schaffen. Dabei konnte dem Team nicht einmal die einmal die stehengebliebene Matchuhr und ein im Penaltyschiessen irregulär ausgeführter Strafstoss etwas anhaben. Im dritten Spiel war es dann eine Gäste-Fotografin, die ihr Team benachteiligt sah und so nach Schlusspfiff den Unparteiischen ihre Sicht der Dinge energisch schilderte. Im vierten Aufeinandertreffen mussten die Adler und ihre Zuschauer nicht nur eine reichlich unnötige und vermeidbare Niederlage einstecken, sondern auch die interessanten Preise für kleine blonde Kaltgetränke über sich ergehen lassen. Das fünfte Duell am Sonntagabend bot nochmals alles. Zum Schluss behielt, es ist bereits hinglänglich bekannt, der Oberklassige das glücklichere Ende für sich. Somit bleibt nur noch eines zu sagen: Herzlichen Glückwunsch an Unihockey Baden-Birmenstorf zum Liga-Erhalt. Vielleicht sieht man sich irgendwann wieder, wer weiss..

An das Zweitliga-Team der Adler richten wir ein kräftiges "Kopf hoch, Jungs"! Im Verlaufe der nächsten Tage widmen wir dem Team mit einem Saisonrückblick nochmals ein paar Zeilen.