Anmelden
19.06.2016Herren 2. Liga GF

Steigerungslauf nicht belohnt

Die Eagles durchlebten einen schwierigen Start ins Spiel. Es war unverkennbar, dass der frisch gebackene Zweitliga-Aufsteiger als Equipe viel eingespielter war, als der Gast aus Waldenburg und das sollte sich in den ersten 20 Minuten deutlich bemerkbar machen. Der neue Übungsleiter an der Bande ist nach wie vor in der Kennenlern-Phase seiner neuen Schützlinge und das sollte sich, wie bereits in der ersten Cup-Runde vor wenigen Wochen, auch in der Zusammenstellung der Blöcke zeigen. Begonnen wurde mit den Linien "Schenker-Rudin-Hänggi-Maertens-Schmutz", "Nov-Wenger-Liesch-Infanger-Heuberger", "Bieri-S. Berger-Stebler-Werthmüller-Dürrenberger". Das erste Drittel entschied das Team Aarau mit 4:2 absolut verdient für sich. Die Adler verwöhnten ihren zahlreichen erschienenen Anhang (ca. 25 Personen) nur mit einzelnen Highlights. Eines davon war der verwandelte Penalty von Liesch zum zwischenzeitlichen 1:1 und das wunderbar herausgespielte Überzahl-Tor durch Hänggi. Negativer Höhepunkt des Startabschnittes war der verletzungsbedingte Ausfall (Bänder-Verletzung?) von Verteidiger Wenger nach 19 Minuten. Es sollte nicht die einzige Verletzung im Spiel bleiben. Mit Infanger und Rudin holten sich noch zwei weitere Akteure mehr oder weniger grosse Blessuren ab. Damit vergrösserte sich das "Adler-Lazarett", fielen doch für dieses Spiel im Vorfeld bereits die Stammkräfte Hasler, Bitterli, Krattiger und Frei aufgrund unterschiedlichsten Verletzungen aus. Es bleibt zu hoffen, dass sich alle Akteure möglichst rasch und vollständig von den körperlichen Beschwerden erholen können. Zurück zum Spiel. Im zweiten Drittel präsentierten sich die Gäste aus dem Oberbaselbiet wie verwandelt. Es wurde zielstrebiger und einfacher nach vorne gespielt. Schon rasch wurde man für den grösseren Aufwand durch das sehenswerte 3:4-Anschlusstor durch Maertens belohnt. Die Adler hatten nun das Heft ganz klar in der Hand, bis nach 33 Minuten die Aarauer mit einem absoluten "Füddle-Goal" (Ball kullerte aus grosser Distanz ins Waldenburger Gehäuse) das Skore auf 5:3 erhöhen konnten. Dieses äusserst glückliche Tor gab dem Heimteam wieder etwas mehr Auftrieb und diesen nützten sie bis zum Drittelsende zu zwei weiteren Treffern. Im Mitteldrittel war der Gastgeber ultra effizient und nützte seine sich bietenden Chancen resolut aus. Immerhin konnte Liesch mittels "Buebetrickli" zum zwischenzeitliche 4:6 verkürzen. Letztlich ging man aber mit einem 4:7-Rückstand in die zweite Pause. Kaum zu glauben, dass der Rückstand in der zweiten Pause grösser war, als noch beim ersten Pausentee, denn so gut Aarau die ersten zwanzig Minuten agierte, so stark war die Reaktion der Adler darauf, nur belohnen konnte man sich nicht. Für das letzte Drittel hiess es nochmals, dass Herz in die eigene Hand zu nehmen und alles zu versuchen. Angeführt von zwei starken Center-Spieler (Hänggi und Liesch) und von "Scharfschütze" Werthmüller (3 Tore im letzten Drittel!) kämpften sich die Adler ins Spiel zurück. Mit dem vielumjubelten Ausgleichstreffer zum 8:8 exakt 93 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit verdienten sich die Mannen von Cheftrainer Fluri die Verlängerung. Das dann eben jene Verlängerung nach exakt 5 Sekunden bereits zu Ende war, passte letztlich irgendwie nicht zum Drehbuch. Einer der stärksten Heim-Akteure "wurstelte" sich mit dem ersten Angriff alleine durch die indisponierte Defensive der Adler und traf zum entscheidenden Tor. Somit war die Messe gelesen. Ein ärgerliches Ende für die einen, ein glückliches Finish für die anderen. Die Gastgeber verdienten sich mit einem couragierten Auftritt den Einzug in die nächste Cup-Runde. Das die Aarauer sehr flink und läuferisch enorm stark sind, war bereits bekannt. Dass sie aber so "effizient" auftreten, mit dem hat man vielleicht nicht unbedingt gerechnet. Die Gratulation geht an das Team Aarau. Wir freuen uns auf die Revanche im Meisterschaftsbetrieb. Auf eben jenen Meisterschaftsbetrieb können und dürfen sich nun die Adler komplett konzentrieren. Bis zum Start der Meisterschaft im September gibt es noch viel zu tun. Während beispielsweise das Überzahlspiel sehr gut funktionierte, gilt es sich im Defensivverhalten deutlich zu steigern. Zudem müssen grosse Fortschritte im Spielaufbau angestrebt werden. Ob bei den nächsten Entwicklungsschritte und generell in der neuen Saison das Team auch auf den in Aarau sehr stark agierenden Jan Hänggi zählen kann, ist noch nicht ganz sicher. Die zahlreichen Adler-Supporter auf der Tribüne waren sich indes einig. Ein Verbleib des technisch starken Routiniers wäre absolut wünschenswert. 

Team Aarau - Waldenburg Eagles 9:8 n.V. (4:2, 3:2; 1:4)
Tore: 1`Aarau 1:0, 10`Liesch (Penalty) 1:1, 11` Aarau 2:1, 14`Aarau 3:1, 16` Aarau 4:1, 18` Hänggi (Werthmüler ÜZ) 4:2, 22`Maertens (Schmutz) 4:3, 33`Aarau 5:3, 35`Aarau 6:3, 35` Liesch 6:4, 39`Aarau 7:4, 42`Werthmüller 7:5, 44`Aarau 8:5, 49`Werthmüller 8:6, 58`Heuberger 8:7, 59`Werthmüller (Schmutz, ohne Torhüter) 8:8, 61`Aarau 9:8
Waldenburg ohne Bitterli, Krattiger, N. Steiner, Hasler, Frei, Hunziker, Muro