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13.11.2016Herren 2. Liga GF

Zweitliga-Adler mit erstem Auswärtssieg

Am Abend der 1000. Folge  "TATORT" mussten die Eagles auswärts gegen einen Erzrivalen früherer Tage antreten. Zur Überraschung aller war die achte Meisterschaftspartie gegen den punktgleichen Tabellennachbarn deutlich weniger spannend als im Voraus angenommen und selbsterklärend konnte diese Begegnung bei einem zwischenzeitlichen Spielstand von 8:1 in Punkto Spannung und Dramatik mit der Jubiläumsausgabe der Krimiserie nicht Schritthalten. Immerhin waren viele Emotionen im Spiel. Es war so wie damals, als man vor der dreijährigen Erstliga-Zeit unglaublich viele emotionale Duelle gegen Schwarzenbach bestritt. Die Tatsache, dass beide Mannschaften noch heute einige Akteure dabei haben, die damals diese Spiele erlebten, gaben dem Spiel auch in der Ausgabe 2016 die nötige Würze. Man kannte sich sofort wieder und wusste beispielsweise, wie leicht einzelne Gegenspieler bei Zweikämpfen den Bodenkontakt suchen und wie intensiv (und teilweise an der Grenze des Erlaubten) die Zweikämpfe geführt werden. Von grosser Wichtigkeit war es, dass mit Maertens auch ein Ur-Adler dabei sein konnte. Aufgrund seines Jobs verpasst er bekannter Weise immer wieder einzelne Spiele, doch diese Partie liess sich der Hüne sich nicht entgehen und markierte mit seiner Physis enorme Präsenz. Weniger körperlich, dafür viel mehr spielerisch setzten sich andere Eagles-Akteure in Szene. So zum Beispiel Captain Schmutz (zum 1:0) und die Youngster Heuberger (2:0) und Frei (zum 3:1). Erster und Letzterer trafen jeweils in Überzahl. Mit einem Zwei-Tore-Vorsprung ging es in die erste Pause. Nur sieben Sekunden nach Wiederanpfiff erhöhte Frei mit seinem zweiten Treffer (und dann noch ein richtig sehenswertes Ding) auf 4:1. Es folgten jene Minuten in welchen den Gästen aus dem Oberbaselbieter alles gelang und das Heimteam vermutlich nicht einmal ein offenes Garagentor getroffen hätte. Bis Spielmitte erhöhten die Adler auf 8:1 durch die Treffer von Liesch (ÜZ), Nov (wunderschöner Distanzschuss in den Winkel) und die ebenfalls sehenswerten Abschlüsse aus der Ferne von Infanger (2x). Letzterer schien in diesem Spiel sein in den vergangenen Wochen gänzlich verloren gegangenes Selbstvertrauen wieder gefunden zu haben. Zwei Tore und drei Assists zeugen auf jeden Fall davon. Die zweiten 10 Minuten des Mitteldrittels verstrichen dann ohne weitere Torerfolge der Gäste, während das Heimteam in Überzahl durch Silvan Flückiger (nicht zu verwechseln mit Michael Flückiger, den die Adler noch bestens aus den früheren Jahren kennen) - ihren auffälligsten und deutlich stärksten Akteur - das 2:8 markierte. Mit einer komfortablen Führung ging es in die letzten 20 Spielminuten und diesen gab der Waldenburger Übungsleiter auch den drei Ersatzspielern noch Einsatzzeit. Die Wechsel verliefen nicht ganz störungsfrei und das nie aufgebende Heimteam konnte von den aufkommenden Unzulänglichkeiten profitieren. Fünf Minuten vor Schluss stand es "nur" noch 8:4 für die Adler. Das Heimteam schöpfte nochmals so etwas wie Hoffnung. Doch der aufkeimenden Hoffnung auf eine "Monster-Wende" wurde mit dem 9:4 zweieinhalb Minuten vor dem Spielende durch Bieri den Garaus gemacht. Jener Bieri, der sich Sekunden zuvor von der äusserst spärlich besetzten Zuschauertribüne noch markige Worte anhören musste. Er bedankte sich nach dem Tor mit einer bekannten Jubelgäste (Zeigfinger auf den geschlossenen Mund..) auf seine Weise. Bedankt hat sich nach Schlusspfiff auch das Team bei den rund 15 unentwegten Schlachtenbummlern, bestehend aus Eltern, Freundinnen, Kollegen und Vereinsmitgliedern, die an diesem nasskalten Sonntagabend den Weg nach Huttwil gefunden haben. Gemeinsam wurde der erste Auswärtssieg der Saison mit dem Baselbieter-Lied gefeiert.

Es war dies nun der zweite Sieg in Folge für die Adler. Für den weiteren Saisonverlauf war es enorm wichtig, dass man nach der zweiwöchigen Nationalmannschaftspause den Meisterschaftsbetrieb mit einem Erfolgserlebnis aufnehmen konnte. Die Art und Weise, wie das Team über weite Strecken des Spiels agierte, stimmt zuversichtlich. Positiv war auch, dass alle drei Überzahl-Situationen zu Toren umgemünzt werden konnten. Wichtig ist, dass man sich von der zwischenzeitlichen "krassen" 8:1-Führung und dem Schlussresultat von 9:5 nicht blenden lässt. Das Spiel war eigentlich sehr ausgeglichen, doch brauchen sich die Adler nicht entschuldigen, dass sie mehr aus ihren Chancen gemacht haben als der Gegner, der teils grobfahrlässig mit seinen (Gross-)Chancen umging oder ihren Meister im sichern Adler-Rückhalt (Gassmann) fand.

TELEGRAMM

Zum Abschluss der Vorrunde gibt es nun für die Adler ein richtiges "Schmankerl". Das Team um Cheftrainer Fluri empfängt am kommenden Samstag mit dem Team Aarau den Tabellenführer in der Dreifachhalle Oberdorf. Mit einem Sieg würden die Adler - aktuell auf dem sechsten Tabellenplatz - bis auf zwei Punkte an den aktuellen Leader rankommen. Es wäre ein versöhnlicher Abschluss einer alles anderen als idealen ersten Saisonhälfte.