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17.11.2018Herren 2. Liga GF

Überraschende (erste) Niederlage.. oder doch nicht?

Zum ersten Mal in dieser Saison standen die Adler vor heimischer Kulisse nicht zur gewohnten Anspielzeit (17.00 Uhr) auf dem Feld, sondern "erst" um 19.30 Uhr. Verantwortlich dafür war die zuvor ausgetragene Heimrunde der C-Junioren. Ob die ungewöhnliche Zeit ein Grund war, dass die Adler erstmals in dieser Saison als Verlierer vom Feld mussten? Wohl kaum. Vielmehr war es die Naivität des Heimteams, gepaart mit der Cleverness des Gastes, die für dieses überraschende Resultat verantwortlich war. Wobei, so komplett aus heiterem Himmel kam diese erste Niederlage dann auch wieder nicht, denn bereits beim letzten Heimspiel zeigte der Gastgeber ungewohnte Schwächen und gewann das Spiel nach einem wahren Kraftakt erst nach Verlängerung. Dieses Mal sollte es anders sein..

Begonnen hat eigentlich alles nach Plan. Sechste Spielminute, Stebler auf Mucha, 1:0. Kurz nach Anpfiff ins zweite Drittel profitierte Routinier Mucha von einem Fehler in der Zürcher Hintermannschaft. 2:0. Und dann brach die 28. Spielminute an und diese sollte es in sich haben. GC verkürzten auf 1:2 und beim darauffolgenden Anspiel zeigten die Unparteiischen noch vor dem Pfiff einen Freistoss für die Gäste an (zur Erklärung: eine neu eingeführte Regel besagt, dass man einen Freistoss zugesprochen bekommt, sollte sich der Gegenspieler beim Bully falsch verhalten). Die Gäste profitierten in diesem Fall von dieser neuen Regel, denn nur vier (!) Sekunden nach der Ausführung lag der Ball bereits wieder im Tor der Adler. "Zuordnung" war in diesem Moment für das Heimteam ein Fremdwort. Zwar konnte man eine Zeigerumdrehung später durch Infanger wieder in Führung gehen, doch die Zürcher antworteten ihrerseits kurz darauf mit einem weiteren Treffer. Mit ausgeglichenem Spielstand ging es in das letzte Drittel. Lange Zeit passierte im Bezug auf erfolgreiche Torabschlüsse nichts, bis plötzlich sechs Minuten vor Schluss der Ball ein weiteres Mal im Adler-Tor lag. Ein lupenreines Eigentor war es, welches die Gäste erstmals in Führung brachte. Auf diesen "Schocker" reagierten die Gastgeber mit einem Tor in Überzahl (56`). Und dann das: 23 Sekunden vor Schluss musste David Gassmann im Tor der Eagles erneut hintersich greifen. Von diesem Gegentreffer erholten sich die Adler nicht mehr, bzw. es war einfach zu wenig Zeit um nochmals reagieren zu können. Das Spiel war verloren und der Frust entsprechend gross. Diesen Frust verarbeiteten die Spieler unterschiedlich, so  brach der Stock von Infanger in zwei Teile. Die Konsequenz war die nach Regelbuch korrekte rote Karte gegen den Flügelstürmer. Ob man in dieser Situation nach einer über weite Strecken äusserst fairen Partie seitens der Unparteiischen nicht etwas mehr "Fingerspitzengefühl" hätte walten lassen können? Diese Frage darf jede und jeder für sich selber beantworten.

Beantworten dürfen auch die Spieler einzelne Fragen. Zum Beispiel weshalb sie ein Spiel, dass sie im Griff hatten, so fahrlässig aus den Händen gaben. Oder weshalb zur Zeit einzelne Akteure - das formstarke Sturmduo Mucha/Infanger explizit ausgenommen - nicht einmal ein offenes Scheunentor treffen würden. Was es festzuhalten gilt: Der Wille war da und der Einsatz stimmte, es gab auch vereinzelt sehr schöne Offensiv-Aktionen zu sehen, doch leider blieb auch ganz vieles "Stückwerk". Und so überraschte es am Schluss irgendwie doch nicht, dass man sich erstmals seit zwei Jahren (19.11.2016, 8:9 vs. Team Aarau) in einem regulären Meisterschaftsheimspiel gegen einen Gegner geschlagen geben musste, der unglaublich clever und cool agierte. Die abgezockte Spielweise des mit 12 Feldspielern angetretenen Gegners (sie versuchten z.B. bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Tempo aus dem Spiel zu nehmen) war sicherlich auch dem sehr hohen Durchschnittsalter geschuldet. Stellvertretend für die vielen älteren Spieler (die vielen sehr tiefen Lizenznummern lassen grüssen) darf der 40jährige GC-Verteidiger genannt werden, Dieser zeigte, dass man auch in etwas höherem Sportleralter noch voll parat sein kann.

Weiter geht es für die Adler am Sonntagabend, 25. November beim Gastspiel gegen die Racoons Herzogenbuchsee.

Kurztelegramm

Waldeburg - GC Zürich 4:5 (1:0, 2:3, 1:2)
Dreifachhalle Oberdorf, Zuschauer: 114
Tore: 6` Mucha (Stebler) 1:0, 22` Mucha 2:0, 28` GC 2:1, 28` GC 2:2, 29` Infanger (Hasler) 3:2, 32` GC 3:3, 55` GC 3:4, 56` Infanger (Mucha, ÜZ) 4:4, 60` GC 4:5
Strafen: 1x 2min. Waldenburg, 1x 2min. GC
Spezielles: Rote Karte (Infanger) nach Spielschluss