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05.01.2020Herren, 1. Liga GF

Hauptsache gewonnen.. egal wie!

Als die Schiedsrichter nach 20 Minuten das erste Drittel abpfiffen, waren die Gesichter auf Adler-Seite lang, sehr lang. Gleich mit 2:5 lag das Heimteam gegen das Tabellenschlusslicht aus dem Berner Oberland in Rückstand. Auf der Tribüne rieb man sich verwundert die Augen und man fragte sich, wie das nach der zwischenzeitlichen 1:0 und 2:1-Führung - Arm zeichnete sich zwei Mal  (4` und 11`) als Torschütze aus - passieren konnte. Wie immer gab es verschiedene Gründe. Während das Heimteam das Visier noch nicht gut genug eingestellt hatten und so zahlreiche Chancen vergab, machten die Gäste sehr viel aus ihren (Abschluss-) Möglichkeiten. Dabei nutzten sie die auch im neuen Jahr vorhandenen Unzulänglichkeiten in der Adler-Hintermannschaft gnadenlos aus. Ebenfalls gnadenlos waren die Oberländer in ihrem ersten Überzahlspiel, als sie gerade einmal 19 Sekunden brauchten, um ihr Powerplay in der letzten Mintute des ersten Umgangs in ein Tor umzumünzen. Die Oberbaselbieter schienen ob diesem Gegentreffer sichtlich geschockt und so kam es, dass man sich nur acht Sekunden später gar das 2:5 einfing.

Reaktion gefordert - Reaktion erfolgt
Das Trainerteam stellte in der ersten Pause auf zwei Linien um und es gab auch personelle Änderungen innerhalb der Linien. Die Umstellungen machten sich sofort bezahlt. 28 Sekunden nach Wiederanfpfiff verkürzten die Adler durch Mucha auf 3:5 und etwas mehr als zwei Minuten später netzte Rudin im ersten Überzahlspiel des Abends ein. Mit ihrem allerersten Schuss  aufs Eagles-Tor gelang Frutigen allerdings ein weiterer Treffer (26`). Das Heimteam liess sich ob diesem weiteren sehr unnötigen Gegentreffer aber nicht aus der Ruhe bringen. Mit drei erfolgreichen Abschlüssen (29` Hasler,  32` Werthmüller und  34` Infanger) konnte die Partie gedreht werden. Zwei Minuten vor Ablauf des zweiten Drittels erhielte der Gastgeber eine Zweiminuten-Strafe aufgebrummt und auch das zweite Überzahlspiel an diesem Abend nutzten die Gäste eiskalt aus und so ging es mit einem 7:7 in die zweite Pause.


Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg
Im letzten Drittel erwischten die Gäste den besseren Start und so konnten die solidarisch und beherzt aufspielenden Oberländer ein weiteres Mal in Führung (43`) gehen. Die Minuten vergingen und das Spiel wurde zusehends zerfahrener, bis Arm (50`) zur Stelle war und die Partie wieder ausgleichen konnte. Kurz darauf durfte das Heimteam zum zweiten Mal in dieser Partie in Überzahl agieren und zum zweiten Mal - wiederum durch den Treffer von Rudin (53`) war man erfolgreich. Nun lief die Zeit für die Adler und in den letzten zwei Minuten liess das Heimteam den Ball geschickt in den eigenen Reihen laufen, so dass die Gäste nicht in Versuchung kamen, den Torhüter rauszunehmen. Als "Tüpfelchen auf das i" konnte man in dieser Phase dann auch noch das 10:8 erzielen. Es verblieben 59 Sekunden und der Heimsieg schien ganz nah, wäre da Frutigen sieben Sekunden vor Schluss nicht nochmals zu einem Torerfolg gekommen. Die letzten sieben Sekunden wurden glücklicherweise einigermassen souvären von der Uhr genommen und so war der wichtige Heimsieg im Kampf um eine Playoff-Qualifikation Tatsache.

Telegramm: SV Waldenburg Eagles - UHT Tornados Frutigen 10:9 (2:5, 5:2, 3:2)

Das Wichtigste waren letztlich die drei Punkte. Von der eigenen Leistung war das Team vermutlich selbst am wenigsten angetan, anders ist es nicht zu erklären, dass man sich nach Schlusspfiff nur sehr verhalten über den Punktevollerfolg freuen konnte/wollte. Schon fast mehr erfreut war die Mannschaft ob der Tatsache, dass "Hockeygott" Kevin Schläpfer nach seiner Motivationsansprache und seinem Spielbesuch bei der Aufstiegsfinalissima am Ende der letzten Saison ein weiteres Mal ein Adler-Heimspiel besuchte und so seiner Ankündigung (er kommt dann sicher einmal zu einem Erstliga-Spiel..) von damals in die Tat umsetzte. Bei seiner vollen, vom Eishockey geprägten, Agenda ist es alles andere als selbstverständlich, dass er neun Monate nach seinem letzten Besuch bereits wieder auf der Tribüne erschien. Zum Schluss übergab er dann auch noch gleich die Best-Player-Preise. Vielen Dank Kevin!